Covid-19 und das Umdenken der EZ
Édgar Sánchez berichtet über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Entwicklungszusammenarbeit.
10.09.2020
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Entwicklungszusammenarbeit (EZ)
Entwicklungszusammenarbeit (EZ)
Definition: „EZ dient im allgemeinen Verständnis dazu, Länder in ihren Bemühungen um soziale und wirtschaftliche Fortschritte zu unterstützen“ (Klingebiel 2013).
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs etablierte sich die EZ als ein wichtiges Feld der internationalen Beziehungen. Seitdem haben sich die Ziele und Motive der EZ stark verändert. Aktuell orientiert sich die EZ an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen (UN) und wird in verschiedensten Formaten ausgetragen. Unterschiedliche Akteure sind in der EZ involviert. Geberländer sind zum Beispiel Staaten des OECD-Entwicklungshilfeausschusses, wie Deutschland, Frankreich und Japan. Manche Länder treten als Geber und Empfänger auf, wie China und Brasilien. Partnerländer sind oft Länder des globalen Südens.1
Es ist schwierig zu unterscheiden, wann humanitäre Hilfe endet und die Entwicklungszusammenarbeit beginnt. Gerade in der aktuellen Zeit ist der Übergang fließend. Édgar Sánchez, Mitarbeiter des Referats Lateinamerika von Brot für die Welt, arbeitet seit ungefähr 17 Jahren in der internationalen Zusammenarbeit, hauptsächlich mit Projekten in Zentralamerika und der Karibik. Dabei beschäftigt er sich mit verschiedenen Themen, wie dem Klimawandel, Umweltschutz, indigene Gruppen, Geschlechterrollen und Themen der Menschenrechte. Ebenso beschäftigt er sich mit Migrationsbewegungen, wie zum Beispiel aus Zentralamerika in die USA, oder Süd-Süd Migrationsströmen. Er arbeitet eng mit Personen zusammen, die Zielgruppen der Projekte der internationalen Zusammenarbeit sind.
Mitte Juli konnten wir ein Interview mit Édgar Sánchez führen. Im Video erzählt er uns, wie sich die Arbeitsroutine in der Entwicklungszusammenarbeit durch Covid-19 verändert hat und welchen Herausforderungen diese Arbeit gegenübersteht. Außerdem erzählt er uns, wie die Entwicklungszusammenarbeit verändert werden könnte und welchen Einfluss gerade junge Menschen in diesem Feld haben.
Interview mit Édgar Sánchez
Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland
- Nach den USA war Deutschland 2019 nach Volumen das zweitgrößte OECD-Geberland.
- 2018 gab Deutschland 21,162 Milliarden Euro für die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) aus.
- Mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ plant das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sich aus fast jedem dritten bisher unterstützen Partnerland zurückzuziehen.
Quellen
- Klingebiel, S. (2013). Entwicklungszusammenarbeit – eine Einführung. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik: Bonn.
- BMZ. (2020a). Geber im Vergleich 2019. Abgerufen unter: https://www.bmz.de/de/zentrales_downloadarchiv/Ministerium/ODA/2_2_Geber_im_Vergleich_2019_Ranking_vorlaeufig.pdf. Zuletzt geprüft: 02.09.2020.
- BMZ. (2020b). Deutsche ODA-Leistungen. Abgerufen unter: https://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/oda/leistungen/index.html. Zuletzt geprüft: 02.09.2020.
- Deutsche Welle. (2020). Drastische Kursänderung bei deutscher Entwicklungshilfe. Abgerufen unter: https://amp.dw.com/de/drastische-kurs%C3%A4nderung-bei-deutscher-entwicklungshilfe/a-53280498. Zuletzt geprüft: 02.09.2020.
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